Reisevorschlag
Eine Woche Tradition, Kultur und Kulinarik
Eine Bergkäserei besichtigen, Fondue aus dem Rucksack und einheimisches Bier geniessen, ein historischer Dorfrundgang – auf dieser siebentägigen Tour in der Jungfrau Region stehen Tradition, Kultur und Kulinarik im Vordergrund.
1. Tag: Eine Alpkäserei besichtigen und ein «Schwarzmönch» trinken
Du beginnst deine einwöchige Kultur- und Kulinarikreise durch die Jungfrau Region in Mürren. Ins autofreie Bergdorf gelangst du via Stechelberg mit der Schilthornbahn oder via Lauterbrunnen und Grütschalp mit der Bergbahn Lauterbrunnen – Mürren. Auf einer geführten Tour wanderst du zur Schiltalp, wo sich eine Alpkäserei befindet. Und wo dir die Bergbauern ihr Handwerk zeigen. Der Alpkäse wird hier über Monate hinweg hergestellt. Dafür werden riesige Kessel, ein Holzfeuer, ein grosses Lager und vieles mehr genutzt. Nach dem Einblick in die Käserei gibt es für alle Gäste ein schmackhaftes Frühstück in den Bergen. Es liegt nun an dir, ob du die wunderschöne Bergwelt noch etwas länger geniessen willst, oder wieder mit der Gruppe zurück zum Ausgangspunkt wanderst. Die gesamte Tour mit Start- und Endpunkt in Mürren dauert drei- bis dreieinhalb Stunden. Je nachdem, wann du von der Schiltalp zurück bist, empfehlen wir dir noch einen Abstecher nach Gimmelwald. Das wie Mürren autofreie Bergdorf erreichst du bequem in nur vier Minuten mit der Schilthornbahn oder zu Fuss in etwas mehr als einer halben Stunde. Geheimtipp: Gönn dir im Hotel Pension Gimmelwald ein heimisches «Schwarzmönch». Mit dem Bier in der Hand und der Aussicht auf das Bergpanorama findet der Tag ein würdiges Ende.
2. Tag: Der Staubbachfall und Fondue aus dem Rucksack
Deinen zweiten Tag startest du in Lauterbrunnen, im Tal der 72 Wasserfälle. In rund 15 Minuten spazierst du entlang der Hauptstrasse zum Staubbachfall, dem Wahrzeichen von Lauterbrunnen und dem mit 297 m grössten freifallenden Wasserfall der Schweiz. Im Sommer kann er mittels einer speziell angelegten Galerie von hinten besichtigt werden. Und während der Hochsaison ist er beleuchtet. Bereits der weltbekannte Dichter Johann Wolfgang von Goethe liess sich von diesem imposanten Wasserfall inspirieren und verfasste 1779 das Gedicht «Gesang der Geister über den Wassern». Nach der Besichtigung geht es zurück ins Zentrum, wo sich auch der Bahnhof von Lauterbrunnen befindet. Die Zugfahrt nach Wengen dauert nur 12 Minuten, ist aber unglaublich spektakulär. In Wengen begibst du dich vom Bahnhof zum nur fünf Minuten entfernten Tourist Center, wo du dir einen Fondue-Rucksack holst, den du bereits im Vorfeld (bis spätestens um 17 Uhr am Vortag) reserviert hast. Mit ihm begibst du dich auf den Mendelssohnweg. Die mittelschwere, rund zweieinhalbstündige Wanderung, benannt nach dem Komponisten Felix Mendelssohn, führt über die Mettlenalp zur Wengernalp. Unterwegs kannst du dir mit den Zutaten aus dem Rucksack ein herrliches Fondue zubereiten. Auf Wengernalp angekommen fährst du mit dem Zug in nur 13 Minuten nach Wengen. Oder du wanderst noch ein wenig weiter. Zum Beispiel zur Kleinen Scheidegg. Auch von hier fährt dich ein Zug zurück nach Wengen. Vergiss nicht, den Fondue-Rucksack zu retournieren. Danach hast du noch genügend Zeit, das autofreie Dorf Wengen zu erkunden, während sich der zweite Tag langsam dem Ende neigt.
3. Tag: Eine königliche Fahrt und Brunchen in den Bergen
Wo dein Tag gestern aufgehört hat, geht es heute weiter. In Wengen. Mit dem Royal Ride. Einer Luftseilbahnfahrt der besonderen Art. Hoch zum Männlichen stehst du nämlich nicht in der Kabine, sondern auf einem Freiluft-Balkon auf der Kabine. Eine königliche Erfahrung. Oben angekommen geht es im gleichen Stil weiter. Der Royal Walk führt dich in 20 Minuten von der Bergstation auf den Gipfel des Männlichen – zur Aussichtsplattform in Form einer Krone. Das Panorama auf das Dreigestirn Eiger, Mönch und Jungfrau ist schlicht… royal. Genau so, wie den Bergbrunch, den du im Berghaus Männlichen mit seiner grossen Sonnenterrasse geniessen kannst. Im Sommer finden hier zudem zahlreiche traditionelle Events statt, etwa das Bergfrühlingsfest, das Trachtenfest oder das grosse Alphorntreffen. Auf dem Panoramaweg wanderst du danach gemütlich – und stets die eindrückliche Bergkulisse vor Augen – in etwas mehr als einer Stunde zur Kleinen Scheidegg. Von hier kannst du via Grindelwald, Wengen oder Lauterbrunnen zurück in deine Unterkunft reisen.
4. Tag: Eine aussichtsreiche Wanderung und ein historischer Dorfrundgang
Ausgangspunkt heute ist das Bergdorf Grindelwald. Vom Bahnhof bringt dich der Grindelwald Bus in einer halben Stunde bequem auf die Bussalp. Die Aussicht von der Sonnenterrasse auf Eiger, Mönch und Jungfrau ist atemberaubend. Du könntest es dir hier in der AlpLounge mit Couches und einer Liegewiese gutgehen lassen. Wir aber empfehlen dir die mittelschwere, rund zweistündige Wanderung nach Bort. Unterwegs kannst du im Rasthysi ein leckeres Mittagessen geniessen. Und in Bort angekommen hast du die Möglichkeit, mit der Gondel noch einen Abstecher nach First zu machen, ehe du mit ihr zurück nach Grindelwald fährst. Im Dorf am Fusse des Eigers findet jeden Dienstag ein geführter, historischer Dorfrundgang statt. Worauf wartest du noch? Zum Abschluss besuchst du «Eigerness – Der Laden». Hier findest du qualitativ hochwertige «Original Grindelwald»-Produkte von ausgesuchten Anbietern. Traditionelles Handwerk und schmackhafte Kulinarik. Zum Beispiel handgemachten Ingwerlikör mir frischem Gletscherwasser oder feine Glacé aus frischer Grindelwalder Milch.
5. Tag: Eine enge Gletscherschlucht und lokales Handwerk
Der fünfte Tag beginnt wiederum in Grindelwald. Der Bus bringt dich in rund 75 Minuten, auf einer panoramareichen Fahrt über die Grosse Scheidegg, ins Haslital. Zur Gletscherschlucht Rosenlaui. Die enge Schlucht unterhalb des Rosenlauigletschers ist Teil des UNESCO-Weltnaturerbes Schweizer Alpen Jungfrau-Aletsch. Hier wurde ein gesicherter Weg von 573 m Länge mit mehreren Tunnels und einer Höhendifferenz von 155 m in den Felsen gesprengt. Er führt dich vorbei an wuchtigen Wasserfällen, romantischen Grotten und bizarren Felsschliffen. Für den Besuch musst du etwa eine Stunde einplanen. Weil die Schlucht nur aufwärts begehbar ist, gelangst du durch einen urtümlichen Bergwald zurück zum Ausgangspunkt – und gönnst dir im historischen Hotel Rosenlaui ein feines Mittagessen. Danach geht es mit dem Postauto in rund 40 Minuten weiter nach Meiringen. Hier besuchst du das Heimatwerk und die Handweberei, wo Stoffe aus dem Haslital geschaffen werden. Oder wie wäre es mit einer Führung durch die Meringues Produktion der Frutal Bäckerei? Hier werden jedes Jahr 30 Tonnen des Schaumgebäcks aus Eiweiss und Zucker hergestellt. Süsser kann ein Tag nicht enden…
6. Tag: Die steilste offene Standseilbahn und ein historisches Alpinhotel
Du bleibst im Haslital. Zug (bis Innertkirchen) und Postauto bringen dich in 37 Minuten von Meiringen nach Handegg. Bereit für die spektakulärste Fahrt auf Schienen, die du je erlebt hast? Die Gelmerbahn ist mit einer Steigung von 106 Prozent die steilste offene Standseilbahn Europas. Diese 12 Minuten wirst du so schnell nicht vergessen. Oben angekommen erwartet dich der Gelmersee. In rund zweieinhalb Stunden kannst du das Bijou umrunden. Entlang des türkisblauen Sees laden ursprüngliche Bachläufe und riesige Felsplatten zum Verweilen ein. Nach der Wanderung geht es mit der Gelmerbahn wieder zurück zur Talstation – und mit dem Postauto in rund einer halben Stunde zum Alpinhotel Grimsel Hospiz, das sich etwas unterhalb der Grimsel Passhöhe befindet. Hier kannst du dich verpflegen und die Aussicht über den Grimselsee geniessen. Danach geht es bei einer Führung der Kraftwerke Oberhasli AG durch die Stollen der Grimselwelt, ehe dein vorletzter Tag auch schon fast der Vergangenheit angehört. Mit dem Postauto geht es zurück nach Meiringen.
7. Tag: Eine Bootsfahrt und eine Schaukäserei
Für deinen letzten Tag schnürst du die Wanderschuhe. Los geht es in Meiringen, bei der Talstation der Bergbahnen Meiringen-Hasliberg. Luftseilbahn und Gondel bringen dich in rund 30 Minuten zum Panoramarestaurant Alpen tower auf 2250 m ü. M. Die 360-Grad-Sicht ist einmalig. Von hier siehst du bei gutem Wetter 401 Berggipfel. Du verweilst hier aber nur kurz, schliesslich steht dir noch eine mittelschwere, 3,5-stündige Wanderung bevor. Auf dem Horizontweg geht es via Balmeregghorn und Tannsee zur Engstlenalp. Unterwegs geniesst du das einmalige Panorama und die eindrückliche Blumenpracht. Am Ziel angekommen kannst du dich auf einer gemütlichen Bootsfahrt auf dem Engstlensee von der Wanderung erholen. Boote können an der Reception des Hotels Engstlenalp gemietet werden. Oder aber du besuchst die Schaukäserei Engstlenalp und erlebst hautnah, wie würziger Alpkäse hergestellt wird. Dann neigt sich auch schon der letzte Tag dem Ende. Der Bus bringt dich in rund einer Stunde zurück nach Meiringen.